Vorstellung der Zusatzalarmierung

Die Feuerwehren im Markt Eschau werden digital!

So konnten wir im Dezember 2019 eine digitale Zusatzalarmierung via Smartphone, die von allen 32 aktiven der Feuerwehr Hobbach auch genutzt wird, installieren. 

Natürlich ist das System nicht nur in Hobbach aktiv, sondern in allen vier Feuerwehren des Marktes Eschau.

Insgesamt umfasst das System vier Alarm-Monitore, fünf Alarm-Tablets, zwei Server (1x für die Alarmverarbeitung, 1x als Rückfallebene) und 140 Lizenzen für Smartphone-Endgeräte -> die Alarmierung der aktiven! Die passende Software liefert hier die Fa. Alamos GmbH mit Sitz in Augsburg. Ein intuitives System mit extrem vielen Schnittstellen und Optimierungsmöglichkeiten für den Einzelfall.

Der Hauptserver steht in Eschau und kümmert sich um die Alarmverteilung. In Hobbach ist der Server als Testserver aufgesetzt und kümmert sich zum einen um die Alarmweiterleitung der alternativen Alarmierungssignale (als Rückfallebene) aber er steuert zum anderen auch die Zusatzfunktionen für das Hobbacher Gerätehaus.

Nun aber zu den Geräten…

Der Alarmmonitor

Beim Alarmmonitor gibt es zwei Zustände, den „Ruhemodus“ und den „Alarmmodus“. Im Folgenden werden beide Modi gezeigt und erklärt.

Im Ruhemodus bekommt man eine Übersicht mit dem aktuellen Wettertrend, eine Warn-Karte des DWD mit der Übersicht auf ganz Deutschland, die aktuellen Status aller Fahrzeuge im Markt Eschau, die Anzahl der Verfügbaren Kameradinnen und Kameraden (wird nicht von allen aktiven genutzt) und eine Übersicht der kommenden Termine. Im Sommer wird zusätzlich noch der 5-Tages-Trend des Waldbrandgefahrenindex angezeigt.

Im Alarmfall wechselt das Bild automatisch. Es werden dann die alarmierten Fahrzeuge und Wehren angezeigt und darunter auch welche Fahrzeuge schon unterwegs oder am Einsatzort sind (Status C). Man bekommt eine Übersicht der Rückmeldungen und darunter eine Zusammenfassung wie viele aktive zum Einsatz kommen werden. Es gibt eine Übersicht welche Funktionen in welcher Anzahl besetzt sind. Außerdem wird eine Karte mit dem Einsatzort und den fünf nächsten Wasserentnahmestellen angezeigt, man bekommt alle nötigen Infos zum Einsatzort, der Einsatzart und Bemerkungen -> diese werden auch durch einen Lautsprecher durchgesagt, sodass man schon beim Umziehen alle Informationen erhält. Als Beispiel haben wir hier den Standort unseres Gerätehauses angenommen.

Das Alarmtablet

Ruheperspektive

Auf dem Alarmtablet werden alle wichtigen Informationen des Alarmmonitor zusammengefasst angezeigt, des Weiteren verfügen alle Tablets über eine Sim-Karte mit einem Internet-Tarif, sodass man sich direkt an die Einsatzstelle navigieren lassen kann. Es wurden alle Feuerwehrpläne von besonderen Objekten in Hobbach und die Rettungskarten der aktuell gängigen Fahrzeuge auf dem Tablet hinterlegt um im Einsatzfall möglichst schnell alle Informationen beschaffen zu können. Durch die Verknüpfung zu Open Fire Map, kann man auch alle Wasserentnahmestellen – sofern sie eingepflegt sind – finden und so schnellstmöglich eine Wasserversorgung herstellen. Zusätzlich zu diesen Funktionen nutzen wir das Tablet auch noch zur Einsatzdokumentation.

Die APP-Alarmierung

Den größten Vorteil des Systems sehen wir allerdings in der Smartphone App-Alarmierung. Gerade in kleinen Ortschaften wie Hobbach, hat weit nicht jeder einen Funkmeldeempfänger, zudem arbeiten viele außerorts und leider sind einige große Betriebe zum Teil mit so dicken Betonwänden gebaut, dass das analoge Funksignal keine Chance zur Alarmierung hat. Mit der Benachrichtigung der Alarmierungs-App über das Internet haben wir bereits gute Erfahrungen machen können und konnten so den ein oder anderen Kameraden benachrichtigen, bei dem die offiziellen Alarmierungswege mit Sirene und Funkmeldeempfänger an ihre Grenzen stießen.

In der Alarmierung bekommt man direkt alle Informationen: Wo ist der Einsatz? Wer ist Alarmiert? Was ist passiert? Wer kommt alles?

Man kann sich auch direkt zur Einsatzstelle navigieren lassen oder einen Freitext verfassen wie z.B. „Komme direkt zur Einsatzstelle“ oder „Komme nach“.

Der Einheitsführer hat sowohl auf dem Alarmmonitor, als auch auf dem Tablet und in seiner Alarmierungsapp eine Übersicht, auf welches Personal er in dem Einsatz zurückgreifen kann.

Jedoch eine wichtige Info sollte nicht fehlen: die App Alarmierung ist immer nur ein Zusatz! Das Handynetz ist nicht ausfallsicher und auch nicht redundant und auch die Handys sind nicht zertifiziert und auch nicht unfehlbar… Das Handy kann also aus aktueller Sicht die Sirene und die Meldeempfänger nicht ersetzen sondern nur ergänzen.

Da sich in der digitalen Welt alles rasend schnell weiter Entwickelt, ist möglicherweise der Stand von heute morgen schon wieder überholt. Wir sind in einer ständigen Optimierung – und das ist auch gut so, denn Stillstand ist Rückstand.

Natürlich geht dies aber nicht ohne die nötige Unterstützung, daher möchten wir uns an dieser Stelle auch noch bei Alexander Kullmann (AlarmKonzepte) bedanken. Er ist offizieller Reseller der Fa. Alamos und hat die Technik komplett aufgesetzt und supportet uns weiterhin mit dem Aufspielen der neuesten Software-Stände und Features.

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25.01.21/fz